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Braune Flecken im Rasen?

Ja, richtig gesehen. Unser Rasen hat braune Flecken. Und an diesen Anblick muss man sich im Sommer gewöhnen, denn das ist heute normal. Aus zwei guten Gründen.
Erstens: Im Rahmen unserer Klimastrategie haben wir die Bewässerung unserer Rasenflächen umgestellt. Einen Rasen während der Sommermonate grün zu halten, braucht sehr viel Giesswasser. Angesichts immer heisserer und trockenerer Sommer ist das nicht mehr nachhaltig.  Deshalb haben wir unseren Rasen in einen vielfältigen Blumenrasen wachsen lassen  und giessen ihn nicht mehr. Blumenrasen besteht aus robusten Gräsern wie Wiesenrispe und Rotschwingel, gemischt mit Gänseblümchen, Weissklee und anderen tritt- und schnittverträglichen Blütenpflanzen. Blumenrasen braucht weniger Wasser, bleibt länger grün und bietet auch noch eine grössere Vielfalt an Nahrung für Insekten. Und, falls es mal länger nicht regnet, verdorrt er zwar stellenweise, die Wurzeln der Pflanzen bleiben aber gesund. Sobald es wieder kühler und feuchter wird, spriessen neue Blätter.
Alle unsere Rasenflächen werden seit 2023 nicht mehr bewässert. Mit einer Ausnahme: der Rasen im Englischen Garten , der unter Denkmalschutz steht.  Als sogenannter «Pleasure Ground» ist er ein zentrales Gestaltungselement vom historischen Landschaftsgarten. Damit er grün bleibt, wird er normalerweise in den frühen Morgenstunden bewässert.
Doch auch hier giessen wir momentan nicht. Der Grund ist der Japankäfer, der 2024 erstmals in Basel gefangen wurde. Seine Larven leben im (feuchten) Boden und fressen die Wurzen von Gräsern. Um eine Ausbreitung zu verhindern, gilt bis Ende September in weiten Teilen der Stadt Basel und in der nahen Umgebung  ein Bewässerungsverbot, auch für den Pleasure Ground im Englischen Garten.
Also: brauner Rasen gehört künftig zum Sommer wie Glacé und Flipflops. Er ist nicht ein Zeichen von Vernachlässigung – sondern von Weitsicht. Wer heute auf sattgrünen Zierrasen verzichtet, schützt morgen das Klima, spart Wasser und unterstützt die Artenvielfalt. Ein bisschen braun ist also ganz schön grün.